Suche zuerst sein Reich und seine Gerechtigkeit; dann wird dir alles andere dazugegeben.

Camino Francés

Die vier Hauptwege durch Frankreich vereinen sich in Spanien zu einem Weg, daher der Name. Zu allen Jahreszeiten sind mittlerweile Pilger unterwegs. 2019 waren es insgesamt fast 350.000 Pilger, die in Santiago de Compostela ankamen. Über 50% gingen den CF, davon starteten über 33.000 Pilger in Saint-Jean-Pied-de-Port auf der französischen Seite der Pyrenäen. Sie gingen 800 km zu Fuß oder fuhren mit dem Rad, durch Hitze und Kälte, Regen und Schnee. Sie übernachteten in schlechten, überfüllten Herbergen, verzichteten auf manches, ertrugen manches, überquerten Berge und zahllose Flüsse und Bäche. Am Ziel, der Kathedrale von Santiago de Compostela, hatten einige immer noch nicht genug. Sie gingen weiter bis ans Ende der Welt, nach Kap Finisterre.

Da drängt sich die Frage auf: Warum machen die Menschen so etwas? Warum manche sogar mehrfach? Was ist ihr Motiv, was treibt sie an?

In der mittelalterlichen Vorstellung konnte durch die Anstrengungen der Pilgerreise das Seelenheil im Jenseits zu erlangt werden. Dies kann heute wohl nicht mehr überzeugen, auch wenn viele Pilger religiöse Gründe für ihre Pilgerschaft angeben. Es war wohl ein gewisser Martin Luther, der daran erinnerte, dass der Himmel nicht durch eigenes Bemühen, sondern nur aus Gnade und Barmherzigkeit Gottes erlangt werden kann. Die Vergebung der Sünden kann in der Beichte erreicht werden, zumindest für die Katholiken. Dafür muss man aber nicht erst nach Santiago pilgern.

Vielleicht sind es die vielen besonderen Orte und Legenden, die vielen Pilgern einen neuen Zugang zu sich selbst und zu dem finden lassen, den Christen Jesus Christus nennen.

Manche kommen auch nur, weil Pilgern gerade „in“ ist. Aus dem Zuschauen, wie andere pilgern, wird schnell ein beteiligt sein.

Es gibt schon viele gute Wegbeschreibungen. Deshalb werden hier nur die Orte aufgeführt, die (aus subjektiver Sicht) eine besondere Berücksichtigung finden sollten.

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